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Albtraumhafte Kunst

Kultur

Albtraumhafte Kunst

Poetisch und schauerlich zugleich stellt eine aufwühlende Gruppenschau körperliche Verletzlichkeit dar.

Als Alina Szapocznikow ahnte, dass ihr Kampf gegen den Krebs aussichtslos sein würde, begann die polnische Künstlerin 1973 mit einer ihrer letzten Arbeiten: Butterstücke statt Aschenbecher – als Metapher für die Gewalt, mit der der Tod seine Spuren der Verwüstung im Körper hinterlässt. Die Arbeit blieb ein Entwurf, dokumentiert in Fotografien. Die 46-Jährige – neben Louise Bourgeois und Eva Hesse eine der wichtigsten Konzeptkünstlerinen des 20. Jahrhunderts – starb vor der geplanten Ausstellung. In Zürich ist ihre Arbeit nun in einer eindringlichen Gruppenschau über die Aufladung der Kunst mit den Intensitäten körperlicher Erfahrung zu sehen. Acht Kunstschaffende bemessen die Fallhöhe zwischen der Poesie reduzierter Formen und der körperlichen Grausamkeit, von denen sie erzählen. Mit Arbeiten von Ai Weiwei, Gianni Motti, Regina José Galinda, Teresa Margolles und anderen.

Une idée, une forme, un être. Poésie/Politique du corporel, Migrosmuseum für Gegenwartskunst, im neuen Gebäude auf dem Areal von Hubertus Exhibitions, Zürich, 24. 9. bis 26. 11.