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Diane Arbus – Aussenseiter im Visier

Kultur

Diane Arbus – Aussenseiter im Visier

Die Fotografin Diane Arbus suchte im Alltäglichen das Monströse – und umgekehrt.

Als die US-Fotografin Diane Arbus im Herbst 1966 durch das Städtchen Roselle schlenderte, liefen ihr zufällig zwei kleine Mädchen über den Weg. Sie war wie elektrisiert: Von den Samtkleidchen bis zu den traurigen Augen sahen die beiden völlig identisch aus – niedlich, brav und hübsch, aber in ihrer klonhaften Gleichförmigkeit zutiefst verstörend. Das Porträt, das sie von den Zwillingen machte, gehört längst zu den Ikonen der Fotografiegeschichte. Auf subtile Weise erzählt es von der Lust, mit der Arbus im Alltäglichen das Monströse suchte und im Bizarren die stillen Momente von Normalität. Das gilt auch für ihre legendären Aufnahmen von Transvestiten, Geisteskranken und Exzentrikern. In Winterthur würdigt nun eine Retrospektive das Werk dieser wegweisenden Fotografin, die sich 1971 – mit 48 Jahren – das Leben nahm.

Diane Arbus, Fotomuseum Winterthur, 3. 3. bis 28. 5.