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«Die Kunst des Feldspiels» – Der Superball

Kultur

«Die Kunst des Feldspiels» – Der Superball

  • Text: Verena Lugert

Hier kommt das Highlight des Bücherherbsts. Ja, es geht um Baseball. Und nein, Sie werden sich dabei NICHT langweilen!

«Unfehlbar, so, als wüsste er vorher, wohin der Ball fliegen würde. Oder als würde nur für ihn allein die Zeit langsamer vergehen», so steht er da, der magere Junge aus der Provinz, ein Baseballgenie, in sich versunken, «ausdruckslos, und dennoch Gott im Antlitz.» Henry ist ein Rohdiamant, das merkt Mike sofort. Er will Henry in seiner College-Mannschaft haben, deren Kapitän er ist. Also eist Mike den Arbeitersohn von seiner Familie los und holt ihn nach Westish, ein vornehmes kleines Liberal-Arts-College, an dem sich Henry wie ein Ausserirdischer fühlt – bis die Baseballsaison losgeht und Henrys Stern mit einer solchen Strahlkraft zu gleissen beginnt, dass rasch Talentscouts das Stadion bevölkern. Und Mike, mittlerweile Henrys bester Freund, sich langsam dem Neid ergibt. Lauter Zweikämpfe sind zu beobachten in diesem hinreissenden Roman, Ringen mit sich selbst und mit anderen. Und Siege, im Spiel wie im Leben. «Die Kunst des Feldspiels» ist ein Coming-of-Age von Schönheit, Wucht und Witz. Geschrieben von Chad Harbach, einem begnadeten jungen Talent.

Chad Harbach: Die Kunst des Feldspiels. Dumont-Verlag, Köln 2012, 607 Seiten, ca. 33 Franken