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We want Sex – Fünf Minuten mit Sally Hawkins

Kultur

We want Sex – Fünf Minuten mit Sally Hawkins

Die britische Schauspielerin brilliert in «We Want Sex» als Streikführerin in Sachen Lohngleichheit.

annabelle: Sally Hawkins, was machen Sie gerade?
Ich gab eben mein Broadway-Debüt in New York, «Mrs. Warren’s Profession», ein Stück von Bernard Shaw.

Theater?
Ich komme ja ursprünglich vom Theater, habe aber jahrelang keines mehr gespielt – was ich sehr vermisse.

Warum?
Ich mag die Arbeitsweise, die intensiven Proben im Team, die Auseinandersetzung mit dem Stück und dem Text.

Berühmt wurden Sie dann durch Ihre Filme mit Mike Leigh.
Ja. Er führt Regie wie ein Theaterregisseur, das gefällt mir.

In «Made in Dagenham» spielen Sie die Arbeiterin Rita O’Grady, die 1968 beim Autohersteller Ford im britischen Dagenham einen Streik der Näherinnen anzettelte.

Ja, dabei waren diese Frauen gar keine Feministinnen, sondern einfache Arbeiterinnen, die sich ungerecht behandelt fühlten. Sie waren der Boden der Ford-Pyramide. Der Streik war das letzte Mittel, gegen die Repression anzutreten. Und die Konzernspitze lenkte ein, weil sie merkte: Ohne Fundament geht nichts mehr.

Das Ereignis führte 1970 in England zur Lohngleichstellung von Mann und Frau. Warum hapert es in der Praxis damit noch immer?

Die Vorstellung, dass wir Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als die Männer, beruht auf festgefahrenen Traditionen. Da nützt es nichts, wenn auf dem Papier die Lohngleichheit gesetzlich verankert ist.

Der Film ist gut gemeint, aber ändern wird er nichts.
Hoffentlich gibt er der Diskussion über Lohngleichheit neuen Schub. Es wird viel zu wenig darüber gesprochen.

Ab 20. 1.: «We Want Sex». Vergnügliches Politkino von Nigel Cole. Mit Sally Hawkins, Bob Hoskins