Das Sportgebot der Stunde heisst Stand Up Paddling. annabelle-Redaktorin Stefanie Rigutto hats ausprobiert.
Wir sind auf dem Zürichsee, stehen auf einem Surfbrett, das auch zum Wellenreiten gebraucht wird, halten ein Paddel in der Hand und versuchen mit zitternden Beinen das Gleichgewicht zu halten. Die Bise treibt Wellen auf uns zu, nun fühlen wir uns fast wie auf einem Powerplate-Gerät. «Stand Up Paddling ist wie Velofahren», beruhigt David Trmal, Hochschulsportlehrer ASVZ an der ETH Zürich, «man lernt es schnell.» Und ebenso schnell realisieren wir, wie sehr Stand Up Paddling, kurz SUP genannt, in die Beine geht. Trainiert man es regelmässig, stärkt es die Rumpf- und Stützmuskulatur, verbessert die Geschicklichkeit und – je nach Intensität – auch die Ausdauer.
Der Ursprung dieser Sportart ist nicht eindeutig. Mal sind es polynesische Fischer, die im Kanu stehend zu ihren Netzen paddelten, mal sind es Surflehrer auf Hawaii, die schneller vom Ufer zum Riff gelangen wollten, mal war es eine simple Surf-Alternative Waterfür wellenlose Tage. Wie auch immer: Hat man letztes Jahr nur vereinzelt Stand Up Paddler auf dem Zürichsee gesichtet, sind sie diesen Sommer in Gruppen unterwegs, viele mit einem gelben Lycra-Shirt bestückt. «Ein auffälliges Shirt ist unerlässlich für die Sicherheit. Die Paddler müssen von anderen Seebenützern gesehen werden», sagt David Trmal. Zudem dürfe man nicht weiter als 300 Meter in den See hinauspaddeln.
Wir werden übermütig, hüpfen auf dem Brett herum, verlagern das Gewicht mal nach vorn, dann nach hinten und drehen uns um die eigene Achse. Die Sonne scheint uns ins Gesicht, wir ziehen tief die frische Seeluft ein und finden: An diesen Sport könnten wir uns gewöhnen.
Stand Up Paddling ist in der ganzen Schweiz möglich, immer mehr Wassersportschulen rüsten ihren Betrieb mit SUP-Boards aus. Im Seebad Enge in Zürich zum Beispiel werden Kurse (50 Fr./Stunde) angeboten und Boards vermietet (25 Fr./Stunde). Infos: indiana.ch/sup und naish-supcenter.ch
