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Meghan Markle: «Harry ist Feminist – und trotzdem männlich»

Leben

Meghan Markle: «Harry ist Feminist – und trotzdem männlich»

Anlässlich des Women's Equality Day haben sich Herzogin Meghan Markle und die US-Aktivistin Gloria Steinem über feministische Männer, Sisterhood und die anstehenden US-Wahlen unterhalten.

«Ich freue mich, wieder zuhause zu sein», sagt Meghan Markle. «Aus so vielen Gründen.»

Im Garten ihres neuen Zuhauses in Santa Barbara hat die Herzogin von Sussex (39) für den Medienbrand Makers mit der 86-jährigen US-Aktivistin Gloria Steinem gesprochen. Die Frauen verbindet schon lang eine Freundschaft, die darauf gründet, dass beide sich für die Rechte von marginalisierten Gruppen einsetzen. «Ich schaue schon ewig zu dir auf», sagt Meghan Markle am Anfang des Gesprächs zu Gloria Steinem.

Der Talk der beiden wurde anlässlich des Women’s Equality Day veröffentlicht – zum hundertjährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts in den USA. Doch diese Feier sei nicht ganz unproblematisch, so die beiden Frauen: Lediglich weisse Amerikanerinnen dürfen seit 1920 wählen. Native Americans sowie Asian Americans erlangten dieses Recht erst Jahre später –  afroamerikanische Frauen erst 1965. Umso wichtiger sei es nun, von diesem Recht Gebrauch zu machen, sind sich die Herzogin und die Aktivistin einig.

Wir haben für Sie die Highlights des Gesprächs.

Meghan Markle und Gloria Steinem über …

  • … die Repräsentation von People of Colour
    Meghan Markle erzählt, wie begeistert sie von Kamala Harris als Vizepräsidentschaftskandidatin sei. «Für mich als biracial kid war es immer enorm wichtig, eine Person zu sehen, die mir ein Stück weit ähnlich sieht – sei es bloss eine Puppe oder jemand in der Regierung.» Wenn Vorbilder fehlen würden, sei es schwierig, etwas Grösseres anzustreben, als man in seiner eigenen Welt sehe, so Meghan.
  • … Feminismus und Sisterhood
    «We are linked, not ranked» (sinngemäss etwa: «Wir sind Verbündete, keine Konkurrentinnen») –  das sei für Gloria Steinem die Kernaussage der Frauenbewegung. Meghan Markle pflichtet ihr bei, dass ihr dieser Satz viel bedeute, und fügt hinzu: «Als ich älter wurde, habe ich immer mehr begriffen, dass es sich nicht ausschliesst, Feministin und gleichzeitig feminin zu sein. Dass ich mir das zu eigen machen und meine Weiblichkeit und meine Identifikation als Frau auf verschiedenen Ebenen nutzen kann.»
  • … Harry und Archie
    Ein Mann könne maskulin und trotzdem Feminist sein, so Gloria Steinem. «Wie mein Mann», so Meghan Markle. Es sei grossartig für ihren Sohn Archie, mit einem Vater aufzuwachsen, der es als Teil seiner Identität sehe, für die Grundrechte aller Menschen zu kämpfen – was Frauen selbstverständlich einschliesse. Gloria Steinem fügt hinzu, dass es für Kinder wichtig sei, mit einem Vater aufzuwachsen, der liebevoll und umsorgend ist.
  • … die Gleichberechtigung der Geschlechter
    Gloria Steinem kämpfte in den 1970er-Jahren an vorderster Front für das «Equal Rights Amendment». Dabei handelt es sich um einen Verfassungszusatz, der Gleichberechtigung endlich gesetzlich verankern sollte. Bis heute ist dieser Zusatz jedoch nicht angenommen worden – die Debatten dauern an. Die Herzogin von Sussex fragt Gloria Steinem, woran das liegen könnte. Gloria Steinem deutet an, dass es damit zusammenhängen könnte, dass nach wie vor zu viele Männer und zu wenig Frauen in der Politik das Sagen haben. «Es braucht ein System der Ausgewogenheit.»
  • … US-Wahlen und die eigene Stimme
    «Wenn du nicht wählst, existierst du nicht», sagt Gloria Steinem. «Die Wahlkabine ist der einzige Ort, an dem wir alle gleich sind.» Meghan Markle führt dies noch weiter aus: «Ich glaube fest daran, dass wir wählen, um die zu ehren, die vor uns kamen und uns den Weg ebneten. Und um die zu schützen, die nach uns kommen.» Wählen sieht sie somit gleichzeitig als Recht, aber auch als Pflicht – und appelliert an alle, von ihrem Wahlrecht unbedingt Gebrauch zu machen: «Eure Stimme zählt!»