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Unsere Lieblingsfilme an den Yesh-Filmtagen in Zürich

Leben

Unsere Lieblingsfilme an den Yesh-Filmtagen in Zürich

  • Redaktion: Miriam Suter, Frank Heer, Silvia Princigalli

Vom 10. bis 14. März finden in Zürich zum zweiten Mal die Yesh-Filmtage statt und präsentieren Neues aus der jüdischen Filmwelt. Wir stellen Ihnen unsere Lieblinge vor.

Frank Heer, Kulturredaktor

«Fire Birds» von Amir Wolf
Ein angeblicher Holocaust-Überlebender knüpft mit seiner tätowierten KZ-Nummer am Arm die Mitleidmasche bei vermögenden Witwen. Man ahnt: Das kann auf die Länge nicht gut gehen. Mitreissender Thriller mit Elementen einer schwarzen Komödie.

«Fire Birds» läuft am 10.3. im Kino UTO und 13.3. im Kino Houdini 1

«Rabin, The Last Day» von Amos Gitai
Die preisgekrönte Doku rekonstruiert den letzten Tag im Leben von Yitzhak Rabin, dem israelischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträger, der am 4. November 1995 von einem jüdischen Extremisten erschossen wurde.
 

«Rabin, The Last Day» läuft am 12.3. im Kino UTO. Der Regisseur wird an der Premiere anwesend sein. 

«Tikkun» von Avishai Sivan
Ein ultra-orthodoxer Gelehrter bricht vor Erschöpfung zusammen. Die Ärzte erklären ihn für tot, doch sein Vater schafft es, ihn ins Leben zurückzuholen. Gegen den Willen Gottes? Magisch schöne wie verstörende Bilder aus der abgeschotteten Welt des orthodoxen Judentums.
 

«Tikkun» läuft am 13.3. im Kino Houdini 5 und am 14.3. im Houdini 5. Der Hauptdarsteller Aharon Traitel wird an der Premiere anwesend sein.

Miriam Suter, Junior Online Editor

«Women in Sink» von Iris Zaki, Schweizer Premiere
In einem Friseursalon in Haifa treffen Jüdinnen und Araberinnen aufeinander, Muslimas und Christinnen. Die Filmemacherin Iris Zaki hat für ihren Dokumentarfilm über dem Spültrog eine Kamera installiert und den Kundinnen gleich selbst die Haare gewaschen. Die dabei entstandenen persönlich-politischen Gespräche geben spannende Einblicke in eine Gesellschaft, in der das Nebeneinander genauso anspruchsvoll wie unabdingbar ist.

«Women in Sink» läuft am 10.0 im Kino Houdini 5 und am 13.3. im Houdini 2

«Son of Saul» von László Nemes, Schweizer Vorpremiere
Der ungarische Gefangene Saul Ausländer wird 1944 im Vernichtungslager Auschwitz gezwungen, sich einem Sonderkommando anzuschliessen. Seine Aufgabe: Die Leichenberge in den Krematorien verbrennen. Ein erschütterndes Drama, das einem die Nackenhaare aufstellt. Der für den Oscar nominierte Film ist definitiv nichts für zarte Gemüter!

«Son of Saul» läuft am 13.3. im Kino Arthouse Uto

«The Farewell Party» von Sharon Maymon und Tal Granit
In einem Altersheim in Jerusalem stehen Yana und ihr Ehemann Max vor einer schweren Entscheidung: Max liegt im Sterben und Yana möchte ihn von seinem Leid erlösen. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an ihren Freund Yehezkel, der kurzerhand eine «Selbsttötungsmaschine» für Max bauen will. Kurz darauf wollen auch andere Heimbewohner davon Gebrauch machen. Ein Film, der auf erfrischende Weise und mit pechschwarzem Humor die schwerwiegendsten Themen des Lebens aufgreift. 

«The Farewell Party» läuft am 12.3. im Kino Houdini 3 und am 13.3. im Houdini 1

Silvia Princigalli, Online-Redaktorin

«Im Labyrinth des Schweigens» von Giulio Ricciarelli
1958 will in der jungen Bundesrepublik Deutschland unter Konrad Adenauers Führung niemand je ein Nazi gewesen sein. Der junge Staatsanwalt Johan Radmann begegnet einem früheren Lagerinsassen, dessen Anzeige gegen seinen ehemaligen Auschwitz-Aufseher keiner aufnehmen möchte. Das Drama zeigt Radmanns unermüdliche Ermittlungen und die damit verbundenen persönlichen Opfer. «Im Labyrinth des Schweigens» wurde für den Oscar als bester ausländischer Film 2016 nominiert.

«Im Labyrinth des Schweigens» läuft am 11.3. im Kino Houdini 5, am 13.3. im Houdini 2 und am 14.3. im Houdini 3

«Self Made» von Shira Geffen
Die bekannte Künstlerin Michal verliert, nach einer schweren Kopfverletzung, ihr Gedächtnis. Kurz darauf kommt es an der Grenze zu Palästina zu einer Verwechslung zwischen ihr und der palästinensischen Flüchtlingslagerbewohnerin Nadine. Michal landet im Flüchtlingslager in Palästina und Nadine in der Wohnung der Kunstschaffenden in Israel. «Self Made» thematisiert den israelisch-palästinensischen Konflikt auf eine eigenwillige sowie absurd humorvolle Weise und wurde dafür für mehrere Filmpreise nominiert.

«Self Made» läuft am 12.3. und 13.3. im Kino Houdini 1

«The Dove Flyer» von Nissim Dayan, Schweizer Premiere
Der Spielfilm behandelt das Dilemma um die jüdische Gemeinde in Bagdad und spielt im Jahr 1950. Nach der Gründung des Staates Israel waren Juden in Bagdad zahlreichen Schikanen ausgesetzt und sahen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und nach Israel auszuwandern. Das Drama basiert auf dem herausragenden Roman «Der Taubenzüchter von Bagdad» von Eli Amir. Im Anschluss an den Film gibt es die Möglichkeit am Gespräch mit der aus dem Irak stämmigen Israelin Aviva Ballas teilzunehmen.

«The Dove Flyer» läuft am 13.3. und 14.3. im Kino Houdini 1