Fashion Find: Wenn das Tinder-Date deine Tabis stiehlt

Da dachten wir, wir seien dank Netflix’ «The Tinder Swindler» ausreichend gegen schwindelnde (bis hochgradig toxische) Dates gewappnet, da spielt sich diese Woche ein neues Tinder-Swindler-Drama ab. Eines, das uns zu allem Übel auch noch den Flirt mit stil- und modebewussten Menschen madigmacht.

Der aufstrebenden New Yorker Strickdesignerin Lexus jedenfalls gefiel Joshua, 23, 5 feet 10, in seiner Arc’teryx-Jacke; die ist ja unterdessen so was wie der Salomon-Schuh für den Torso: cool. Nach dem Match, Drinks und etwas Modegeplänkel über Martin Margielas ikonische Tabis (von denen die 25-jährige Lexus sowohl Boots als auch Mary Janes besitzt), fanden die beiden ihre Outfits dann irgendwie doch nicht mehr so gut und zogen sich aus. *räusper*

Nachdem Joshua seine Klamotten am nächsten Morgen wieder angezogen hatte, drückte er unter einem Vorwand auf Lexus Handy rum und verliess ihre Wohnung schliesslich schnellen Schrittes. Einige Stunden später, sie sass gerade am Computer, schielte Lexus zu ihrem Schuhregal rüber – und erschrak: Ihre rund 800 Franken teuren Tabi-Mary-Janes waren weg. Ebenso der Match auf Tinder und Joshuas Nummer, die er am Morgen aus ihrem Handy gelöscht haben musste.

Tinder Swindler, das wissen wir spätestens seit besagter Netflix-Doku, lassen ihre Opfer nicht nur auf einem emotionalen, sondern auch auf einem finanziellen Schaden sitzen. Brechen neben Herzen gern auch Gesetze. Und während Simon Leviev, um den es in der Doku geht, den Frauen Geld aus ihren Handtaschen zog, lässt Joshua Schuhe mitgehen.

Und: Er schenkt sie seiner (unterdessen Ex-)Freundin, no Joke. Und wir dachten, die Szene, in der Carrie in «Sex and the City» die Manolo Blahniks und eine Baguette Bag von Fendi geklaut werden, sei weit hergeholt.

Wir lernen also: Vor dem nächsten Tinder-Date nicht nur Beine rasieren und Bettwäsche wechseln, sondern auch Tabi-Boots verstecken und Bottegas wegsperren.

Im Gegensatz zu den Betrogenen in der «Tinder Swindler»-Saga erlebt Lexus übrigens so was wie ein Happy End: Ihr Stricklabel Maddi and Danii erlangte, quasi über Nacht, Berühmtheit; es läuft. (Und das unterdessen sogar auf Tabi-Sohlen mit ikonischer Aussparung zwischen grossem und zweitem Zeh, der Betrüger hat die Schuhe nämlich retourniert).

Die Moral der Geschichte: Sie mögen unsere Herzen stehlen, und manchmal sogar unsere Schuhe, aber unseren Sinn fürs Geschäft, den nehmen sie uns nicht.