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Topmodel Bridget Malcolm: «Um abzunehmen, wurde mir zu Koks und Sex geraten»

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Topmodel Bridget Malcolm: «Um abzunehmen, wurde mir zu Koks und Sex geraten»

In einem erschreckenden Tiktok-Video erzählt das ehemalige Victorias-Secret-Model Bridget Malcolm, was sie in ihrer Modelkarriere alles erleben musste.

Lächelnd, mit Sonne im Gesicht und Wind in den Haaren sitzt Bridget Malcolm auf einer Terrasse am Meer und spricht in ihre Handykamera. Ohne Ton könnte man meinen: Die 29-jährige erzählt einen Schwank aus ihren Ferien. Doch was das australische Topmodel zu sagen hat, ist erschreckend:

«Noch bevor ich 18 wurde, habe ich allein in drei verschiedenen Ländern gelebt. Ich wurde von einem viel älteren Mann manipuliert und missbraucht, ich wurde viele Male sexuell belästigt. Mein Modelagent hat mir geraten, mit dem Koksen anzufangen, um abzunehmen. Ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt.»

Magersucht und Orthorexie

Und weiter: «Mir wurde gesagt, ich soll viel Sex haben, um abzunehmen – als Minderjährige, wohlgemerkt. Ich bin an Magersucht und Orthorexie erkankt, an einer Angststörung und Depressionen. Ich musste Xanax und Ambien nehmen, um irgendwie durch die Nacht zu kommen. Und all das war noch vor meinem 18. Geburtstag.»

Mit 26 erlitt Malcolm einen Nervenzusammenbruch. Ein Jahr lang konnte sie ihr Haus nicht verlassen, ohne eine Panikattacke zu bekommen. Sie hatte Suizidgedanken. Erst seit Kurzem gehe es ihr psychisch endlich wieder gut. Der Grund, warum sie all das erzähle? «Weil sich die Fashionindustrie unbedingt ändern muss», sagt das Model entschlossen.

«Selbst für ein normales Mädchen zu fett»

Einige ihrer Tiktok-Videos hat Malcolm «Times the fashion industry has sucked» genannt. Darin erzählt sie zum Beispiel, wie ihr gesagt wurde, sie sei «selbst für ein normales Mädchen zu fett». In einem anderen Video, das bisher fast drei Millionen Mal geschaut wurde, probiert sie einen mikroskopisch kleinen BH an, den sie 2016 zur Victoria’s-Secret-Fashionshow trug – und kritisiert das Unternehmen für seinen scheinheiligen Imagewandel.

Wann immer ein Model von Erfahrungen wie diesen erzählt, fragt man sich aufs Neue, warum es immer noch erlaubt ist, dass Eltern ihre minderjährigen Töchter und Söhne allein um den Globus reisen lassen – in irgendwelche Hinterhöfe und Apartments, zu wildfremden Fotograf:innen und Modelagent:innen, teils ohne sich überhaupt mit ihnen verständigen zu können. Man fragt sich, wie eine derart gefährliche und ausbeuterische Industrie einfach weiter- und weiterexistieren kann, ohne dass sich grundlegend etwas ändert. Und man fragt sich, wieso Models immer noch kollektiv um ihren glamourösen Traumjob beneidet werden.

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