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Fashion

Fashion Weekly: Ein Mugler-Videoclip sorgt für Aufruhr

Barbara Loop
Barbara Loop

Chefredaktorin

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut dieses Mal die stellvertretende Chefredaktorin Barbara Loop zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, News und den wichtigsten Highlights.

Ab ins Museum

Ein paar Tage Regenwetter und schon kann man sich wieder vorstellen, die Nachmittage in Museen zu verbringen. Aber gute Gründe für einen Museumsbesuch gibt es derzeit auch jenseits des Wetters viele. Hier drei Ausstellungstipps, aus dem nahen Olten bis aus dem fernen Spanien.

Hannes Schmid wurde 1946 in Zürich geboren, machte eine Lehre als Elektriker und fand seine Passion in der Fotografie. Er fotografierte für Reisereportagen in Afrika und Asien, porträtierte Bands von ABBA bis Frank Zappa und arbeitete als Modefotograf für international renommierte Titel wie «Harper’s Bazaar», «Vogue» oder «Elle». Aber die berühmtesten Fotografien des Schweizer Künstlers sind einem Werbejob geschuldet: Mit seinen Aufnahmen des Marlboro Man arbeitete Hannes Schmid am Mythos des Cowboys weiter. Das Haus der Fotografie Olten widmet diesen Werken eine Ausstellung: «Hannes Schmid. Mythos und Ethos», 10. Juni bis 11. September, ipfo.ch

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In der Londoner Saatchi Gallery eröffnet Tiffany & Co. die Ausstellung «Vision & Virtuosity». Das US-amerikanische Schmuckhaus zeigt über 400 Ausstellungsstücke aus seiner 185-jährigen Geschichte: vom originalen Drehbuch des Filmklassikers «Breakfast at Tiffany’s» bis zum jüngst erworbenen über 80 Karat Empire Diamond. «Vision & Virtuosity». Bis 19. August, Saatchi Gallery London, saatchigallery.com

Das Cristóbal Balenciaga Museum in Getaria, dem Geburtstort des berühmten spanischen Designers unweit von San Sebastián, widmet dem ungarischen Fotografen Tom Kublin eine Ausstellung, die einen unerwarteten Bogen in die Schweiz schlägt. Kublin prägte in den 1950er und 1960er Jahren mit seinen fotografischen und filmischen Werken Image und Erfolge des Modemachers, der in dieser Zeit zum «König der Haute Couture» aufstieg. Nach Paris fand der junge Fotograf via Zürich, wohin er nach dem 2. Weltkrieg und der sowjetischen Invasion aus Ungarn geflüchtet war. In Zürich begann er seine Karriere unter anderem mit Modefotografien für annabelle, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. «Kublin for Balenciaga. An unusual Collaboration», bis 30. Oktober, Cristóbal Balenciaga Museum

Lokales Design – Vendita in Zürich

Dieses Wochenende findet im Zürcher Kunstraum «Walcheturm» die zweite Ausgabe von «Vendita» statt. In diesem «Salon leidenschaftlicher Gestalter*innen» zeigen und verkaufen zwölf Gestalter:innen und Künstler:innen ihre Produkte. Von Bettwäsche und Keramik der Zürcherin Estelle Gassmann über farbenfrohe Swimwear aus dem Tessin von Sasha Haettenschweiler bis zur unverwechselbaren Mode des Berner Labels Viento versammeln sich hier Namen, die die Schweizer Designszene seit Jahrzehnten prägen.

Kunst zum Tragen

Wo endet Kunst und wo beginnt die Mode? Zum Zurich Art Weekend, das dieses Wochenende über die Bühne geht, hat der Schweizer Künstler Tobias Kaspar eine Stofftasche aus Biobaumwolle kreiert, die genau diese umstrittene Schnittstelle untersucht: Aufdrucke von Produktbildern des Onlineshops SSENSE zieren jedes der 1000 Unikate, die es während des Art Weekend für 25 Franken am Infopunkt Löwenbräukunst zu kaufen gibt. Alle Einnahmen des «Artists Bag»-Projekts werden an die soziale Initiative Common Ground gespendet, die in Riga zurzeit Geflüchtete unterstützt.

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Superfrauen bei Mugler

Glatt, transparent und hypersexy präsentiert sich der modernistische Mugler-Look auch in diesem Sommer. Doch im Kern gehe es der Marke um Inklusion, wird Creative Director Casey Cadwallader nicht müde zu betonen. Schliesslich seien die Stretchteile, die hier die nackte Haut eher umrahmen als sie bedecken, so gefertigt, dass sie sich an jede Körperform anpassen. Grössen-inklusive Mode nennt sich das. «Das ist etwas, woran unser Team wirklich hart arbeitet – unsere Models sind kurvig, wenn wir das also schon beim Entwurf der Kleidung im Hinterkopf haben, überträgt sich das auf die Produktion», lässt sich Cadwallader zitieren.

Im 10-minütigen Videoclip, mit dem der Brand derzeit das Web in Aufruhr versetzt, haben dann aber kurvige Models einen eher kurzen Auftritt. Megan Thee Stallion und Madonnas Tochter Lourdes Leon treten dort neben einer ganzen Armada von Models mit gestählten Körpern auf: Amber Valletta, Shalom Harlow, Lola Leon, Bella Hadid und Adut Akech, um nur einige zu nennen. Aufregend ist das vor allem wegen der fantastischen Choreographie von Traci Young-Byron, aber ob es auch empowering ist? Entscheidet ihr.

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